Es war wieder ein Turnier mit vielen Emotionen. So, wie sich das die Zuschauer wünschen. Die Fußball-Hallenstadtmeisterschaften in Hohenlimburg werden oft ein wenig belächelt, weil sie ausgerechnet am 2. Weihnachtstag ausgetragen werden. Doch ohne diese Veranstaltung, die es seit 1984 gibt, würde etwas fehlen. Angesichts der Temperaturen hätte man selbige in diesem Jahr auch im Stadion austragen können.
„Wir haben die Gefahr gesehen, dass dieses Turnier auch im nächsten Jahr nicht stattfindet, wenn es bei der Absage bleibt“, so Sercan Bölük, Kassierer des TSK Hohenlimburg.
Nach den Absagen von TuS Holthausen und Eintracht Hohenlimburg beschlossen Ausrichter SC Berchum/Garenfeld und der Veranstalter, Verband für Sport in Hohenlimburg zunächst, die Hallenmeisterschaften ausfallen zu lassen.
Der TSK Hohenlimburg jedoch machte sich spontan dafür stark, zumindest für eine
Ersatzveranstaltung zu sorgen. In Rücksprache mit dem VfS entschied man sich letztendlich doch, das Event unter „Hohenlimburger Stadtmeisterschaft“ laufen zu lassen. Obwohl mit dem CVJM Türkyemspor Hagen eine Gastmannschaft zum Feld gehört hat. 1997 hat mit dem FC Garenfeld aber schon einmal eine Gastmannschaft teilgenommen.
So blieben dem TSK Hohenlimburg ganze fünf Tage Vorlaufzeit, das Turnier auf die Beine zu stellen. Der TSK musste alle Genehmigungen der Stadt Hagen neu einholen sowie Schiedsrichter vom Fußballkreis Hagen einladen. Dieselbigen hatte der ursprüngliche Ausrichter SC Berchum/Garenfeld bereits wieder ausgeladen.
Kein einfaches Unterfangen kurz vor der Weihnachtszeit, aber der TSK hat diese Mammutaufgabe hervorragend bewältigt. Noch dazu gelang es dem TSK, Zuschauer und Aktive mit leckeren türkischen Spezialitäten zu versorgen.
Im sportlichen Bereich kristallisierten sich schnell die Favoriten heraus. CVJM Hagen I verfügte über technisch gute Hallenfußballer, ebenso wie der SV 1910 II, dem allerdings die Defensivspieler fehlten. „Es war kein Problem, kurzfristig eine Truppe auf die Beine zu stellen“, so Spielertrainer Jakob Weber. „Wir hatten junge, hungrige Leute dabei, aber erfahrene Abwehrspieler waren eben Fehlanzeige.“
Der SC Berchum/Garenfeld I trat fast in Bestbesetzung an. Zum Auftakt unterlag die Truppe von Coach Christian Jackson mit 3:4 gegen die starke Zweitvertretung des TSK Hohenlimburg. Das war anscheinend der Weckruf, denn danach fand der SC immer besser ins Turnier und sicherte sich nach einem spannenden Finale gegen die Zehner Reserve auch verdient die Stadtmeisterschaft.
Für einige Diskussionen sorgte – einmal mehr – die Auszeichnung des besten Torhüters. Trotz einiger guter Leistungen kann die nunmal nur einer gewinnen. Die Turnierleitung entschied sich für Adem Civelek vom TSK Hohenlimburg II. „Die Wahl fiel auf ihn, weil er der einzige Torhüter war, der auch einen Treffer erzielt hat“, so Sercan Bölük. Die zweite Sonderauszeichnung ging unbestritten an Torschützenkönig Erhan Duran (CVJM Hagen I), der elfmal einnetzte.
Die Emotionen – abgesehen von der Rangelei im letzten Vorrundenspiel zwischen TSK II und SV 1910 IV – bewertete Mark Krippner durchaus als positiv. „So etwas zeigt, dass das Turnier von allen Beteiligten ernst genommen wird.“ Der VfS-Präsident bedankte sich bei der Siegerehrung noch einmal ausdrücklich beim TSK Hohenlimburg, dass der Verein so kurzfristig das Turnier auf die Beine gestellt hat.