Das vergessene Jubiläum der Rundturnhalle

Diese Sportstätte hat einen städtebaulichen Akzent gesetzt, wie zu jener Zeit keine andere Halle an Lenne und Volme. Vor exakt 50 Jahren, nämlich am 15. Juli 1967, wurde die Rundturnhalle im Kley an die Hohenlimburger Schulen und an die Hohenlimburger Vereine übergeben.

Doch dieser historische Tag ist in Vergessenheit geraten. Niemand – Politik und Verwaltung – hatte offenkundig dieses Datum auf dem Schirm. Deshalb gibt es keine Jubiläumsfeier. „Uns war dieser Termin nicht bekannt“, sagte Ralf Kriegel vom Servicezentrum Sport der Stadt Hagen gestern auf Anfrage einer lokalen Zeitung. „Deshalb ist auch nichts geplant.“ Ob zu einem späteren Zeitpunkt mit einer besonderen Veranstaltung auf dieses damals außergewöhnliche Ereignis hingewiesen und dieses gebührend gefeiert werde, hält er für nicht sehr wahrscheinlich. „Ich fürchte, das wird geschlabbert.“

Auch bei Bezirksbürgermeister Hermann-Josef Voss steht dieser Tag nicht im Terminkalender. „Davon wusste ich nichts.“ Ob die Bezirksvertretung kurzfristig dieses besondere Ereignis würdigen wird, hält er angesichts der Terminfülle in den kommenden Monaten eher für unwahrscheinlich. „Wir planen bereits 50 Jahre Lennepark. Dieses Jubiläum wird am 1. Oktober gefeiert. Und im kommenden Jahr wird das Richard-Römer-Lennebad ebenfalls 50 Jahre alt.“

Beim Verband für Sport zeigte sich der Vorsitzende Mark Krippner auf Anfrage ebenfalls überrascht, räumte dann aber ein. „Wir werden uns sicherlich noch etwas einfallen lassen. Ich werde das im Vorstand zum Thema machen und dann den Kontakt zur HSG Hohenlimburg aufnehmen. Vielleicht können wir gemeinsam etwas auf die Beine stellen? So könnten die Handballer zum Beispiel ein besonderes Freundschaftsspiel anbieten.“ So ganz vergessen möchte der Vorsitzende des Verbandes für Sport das Jubiläum nicht. Schließlich ist die Rundturnhalle schon etwas ganz Besonderes.

Vor fünf Jahrzehnten war sie eine architektonische Sensation, gab es eine solche Halle zur damaligen Zeit nur zweimal.

In Wien (Österreich) und im sauerländischen Arnsberg. Lange Zeit hatten sich die Hohenlimburger Politiker damit beschäftigt, auch in Elsey eine solch außergewöhnliche Sporthalle zu bauen. Aus diesem Grund reiste im Jahr 1966 sogar eine Delegation, bestehend aus Mitgliedern des Rates der damals noch selbstständigen Stadt Hohenlimburg und der Verwaltung, nach Wien, um sich vor Ort über die Zweckmäßigkeit einer solchen Halle zu informieren. Wenig später, am 6. Mai 1966, wurde dann beschlossen, die Rundturnhalle zu erstellen.

In nur zehnmonatiger Bauzeit gelang das mit einem Investitionsvolumen von 1,7 Millionen D-Mark. Aus Anlass des besonderen Ereignisses fand Mitte Juli vor fünf Jahrzehnten eine Sportwerbewoche statt, in der sich alle heimischen Hallensportarten präsentierten.

Auf Nachfrage sagte Widbert Felka vom Heimatverein. „Der Bau der Rundturnhalle war schon eine Sensation in Hohenlimburg und im damaligen Kreis Iserlohn. Der 1967 fertiggestellte Lennepark und die im selben Jahr eingeweihte Rundturnhalle zeugen von einer Weitsicht des Rates der noch selbstständigen Stadt Hohenlimburg, die uns bis heute zugute kommt.“