Konstruktive Diskussion im Zehnertreff

Konstruktive Diskussion im Zehnertreff

 

28-01-2016

 

In übersichtlicher Runde fand die Informationsveranstaltung zum Thema Flüchtlingssport im „Zehnertreff“ statt. Nur zehn Vereinsvertreter waren gekommen, um gemeinsam mit Mark Krippner, Vorsitzender des Verbandes für Sport, und Ralph Osthoff, Geschäftsführer der Werkhof gGmbH, über dessen Pläne zu diskutieren.

In den Räumlichkeiten des Werkhofes in der Obernahmer soll ein Sportangebot für Flüchtlinge entstehen. In der dortigen Halle soll Raum für mehrere Sportarten geschaffen werden. Dafür mussten Mauern eingerissen und die Steine aufbereitet werden. „Die Flüchtlinge haben dabei mitgeholfen und waren sehr motiviert“, berichtete Osthoff. Die Halle soll geteilt werden.

Hallenzeiten für die Vereine schaffen

„Leider haben wir dort einen Betonboden. Für einen Holzschwingboden müssten wir wohl noch viele Spenden sammeln. Daher haben wir uns überlegt, Sand auszustreuen, etwa für ein Beach-Volleyball- oder Beach-Soccer-Feld“, so Osthoff weiter. Das Sportangebot solle dann sowohl Flüchtlingen als auch der Hohenlimburger Bevölkerung offen stehen. Zudem sollen dort Kicker- und Billardtische aufgebaut werden. „Es soll eine Begegnungsstätte werden, ein Spiel- und Freizeittreff für Flüchtlinge und Bürger.“ Allerdings wird neben ehrenamtlichen Helfern für eine Bewirtung auch eine qualifizierte Betreuung durch Sozialarbeiter benötigt, die durch Kooperationen mit den ansässigen Sportvereinen gewonnen werden sollen.

Die anwesenden Vereinsvertreter aus den Reihen der Fußballer, Schwimmer und Kanuten traten allesamt für eine andere Herangehensweise ein. Warum Mitarbeiter abstellen und nicht die Flüchtlinge direkt in die Vereine holen?

„Bei uns stehen Tür und Tor offen. Die Sozialarbeiter in den jeweiligen Unterkünften müssen den Kontakt zum Verein herstellen und dann mit den Flüchtlingen sprechen. Aber diese kommen nicht“, warf Heinz-Werner Schroth vom Hohenlimburger Schwimmverein ein.

Aus den Reihen der Jugendabteilung der Zehner wurde betont, dass ein Sandboden die Möglichkeiten einschränke. „Die Handballer und Fußballer können da nicht trainieren. Das wollen die Trainer nicht. Mit einem Schwingboden ist man doch viel flexibler aufgestellt“, meinte Frank Haake.

Weitere Hallenzeiten

„Natürlich soll das Angebot in die Breite gehen und keine Konkurrenz zu der Arbeit in den Vereinen darstellen“, betonte Osthoff ganz deutlich, der die konstruktive Kritik dankbar entgegennahm. Er sagte zu, die Diskussion nun in seine Planungen einzubeziehen, nachdem sich die Vereinsvertreter einig waren: „Bei der bisherigen Planung für die Halle in der Obernahmer ist eine Isolation vorprogrammiert. Man war sich einig, dass die Investition in einen Schwingboden sinnvoll sei, weil man so weitere Hallenzeiten für die Vereine schaffen könne, die so Mannschaften bilden könnten, um Flüchtlingen ohne Leistungsdruck ein Sportangebot zu bieten. „Die Altersgruppe der Männer von 15 bis 30 Jahren macht 75 Prozent der Flüchtlinge aus. Und gerade diese Gruppe würde man mit dem Angebot auch ansprechen“, so Osthoff. ms